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Browser-Inkompatibilitäten erhöhen die Kosten für Websites und drohen das Web endgültig zu fragmentieren
Los Angeles, Köln, August 1998 - Die Kosten für die Erstellung von Websites werden durch Inkompatibilitäten zwischen den Browsern um mindestens 25 Prozent erhöht. Das verlautete von "The Web Standards Project" (WSP), einer neu gegründeten, internationalen Koalition von führenden Entwicklern, die sich für die Einhaltung von etablierten Standards im Web- und Browser-Design einsetzt. WSP fordert die Browserhersteller auf, zu den im Juli 1997 gemachten Verprechen zu stehen und drängen sie, die vom World Wide Web Consortium (W3C) aufgestellten Standards mit den kommenden Browserversionen voll zu unterstützen und darüber hinaus auch die neuen Standards, die entwickelt werden, zu unterstützen.
Sonst, so behauptet WSP, werden weiterhin jedes Jahr Millionen auf die Entwicklung von Webseiten verschwendet. "Die Zeit der proprietären Innovation bei Webbrowsern ist Vergangenheit", sagt Glenn Davis , Chief Technology Officer bei Project Cool, Inc., einer Organisation mit Ressourcen und Material für Web-Entwickler. "Es wird Zeit, daß die Browser die zentralen W3C-Standards unterstützen - Standards, an deren Entwicklung Microsoft und Netscape beteiligt waren und deren Unterstütung sie zugesagt hatten - so daß Entwickler von Webseiten mehr Zeit darauf verwenden können, bessere Seiten zu entwickeln und weniger Zeit darauf, mit Inkompatibilitätsproblemen zwischen den Browsern zu kämpfen, was für alle, auf allen Ebenen des Webs, unnötige Kosten verursacht."
Derzeit enthalten die Beta-Versionen von sowohl Netscape Navigator 4.5 als auch Microsoft Internet Explorer 5.0 weitere proprietäre Verbesserungen, ohne die existierenden Standards voll zu unterstützen. WSP glaubt, daß die Beseitigung der derzeitigen lückenhaften Unterstützung von HTML, Cascading Style Sheets, Document Object Model und ECMAScript von entscheidender Bedeutung ist, da die 5.0-Versionen durch ihre Unterstützung von XML wahrscheinlich eine neue Ära für Desktop-Browser einleiten wird. "Da Web-Entwickler mehrere Versionen erstellen oder zeitraubende Workarounds entwickeln müssen, um Besucher mit unterschiedlichen Browsern zu bedienen, scheuen sie sich aufgrund der zusätzlichen Kosten davor, proptietäre Funktionalitäten zu nutzen", sagt George Olsen , Design Director und Web-Architekt bei 2-Lane Media in Los Angeles. "Obwohl manche Kunden diese Funktionalitäten einbegettet sehen wollen, so sind doch wenige von Ihnen bereit, für die mehrfache Erstellung der Seite zu bezahlen."
Das Fehlen gemeinsamer Standards führt, zusätzlich zu der Erhöhung der Kosten für Webseiten, zu einem Gefühl der Frustration unter den Entwicklern, die sich der immer schwierigeren Aufgabe, Workaround und Bugfixes zu erstellen, gegenübersehen. "Die meisten meiner Design-Ideen sind wirklich einfach, aber diese konsistent sowohl über Internet Explorer 3 & 4 als auch über Navigator 3 & 4 auszuführen ist alles andere als einfach", sagt Jeffrey Zeldman , ein Entwickler/Designer aus New York. "Ich muß zeitintensive Workarounds entwicklen, um ein sehr grundlegendes Design, das funktioniert, zu erreichen."
Das Fehlen der durchgehenden Unterstützung für gehobene Präsentationsstandards wie Cascading Style Sheets hat, laut WSP, auch langfristige Auswirkungen. Während die Schwierigkeit, neue Workarounds zusätzlich zu den alten zu entwickeln, zunimmt, werden die Entwickler auf einfachere Lösungen statt auf Langlebigkeit konzentrieren. "Durch das Fehlen von Standards für diese großartigen Technologien tendieren wir dazu, Wegwerfinhalte zu entwicklen statt uns an eine langfristige, solide Basis zu halten", sagt Martin Dieckhoff , Web/Applications Developer beim Getty Information Institute.
Todd Fahner , Design Technologist bei Studio Verso in San Francisco , fügt hinzu: "Browserhersteller sollten versuchen, dies auf lange Sicht zu sehen und realisieren, daß das Überleben des "Browserkriegs" nicht viel zählt, wenn das Web selber auseinanderfällt. Die Standards unterstützen mag wie ein altruistisches Ziel in einem Markt mit Konkurrenz klingen, aber Entwickler und ihre Kunden verlieren ihre Geduld bei der nicht kompromißlosen Unterstützung von so grundlegenden Standards wie CSS1." Das augenblickliche Problem wird mit dem Erscheinen von WebTV- und PDA-basierten Webbrowsern nur weiter kompliziert"; sagt Ann Navarro , Besitzerin von WebGeek Communications in Carmel Valley, Kaliforniern, und Vorsandsmitglied der HTML Writers Guild. Navarro sagt, daß WSP die Browserhersteller ebenfalls dazu drängt, an den Bemühungen der neu geformten Mobile Access-Gruppe des W3C, die Standards für Browser, die auf PDA und Mobiltelefonen entwickeln wird, teilzunehmen und diese zu unterstützen.
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Über das Web Standards Project : Das Hauptziel von WSP ist es, die Webentwicklungsbranche zu fördern. Die Bemühungen, auf die bestehenden und potentiellen Probleme, die in Verbindung mit Browserinkompatibilitäten stehen, aufmerksam zu machen bedeutet nicht, daß WSP gegen Innovationen der Browserhersteller ist. Die Koalition drängt Browserhersteller lediglich dazu, offene Standards für Verbesserungen zu benutzen und längst bestehende Standards zu unterstützen, bevor neue Funktionalitäten hinzugefügt werden.
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